INNOKANIS: INNOVATIVE METHODEN DER KANALINSPEKTION ZUR OPTIMIERUNG SELEKTIVER BETRIEBSSTRATEGIEN

Projektleitung: Universität für Bodenkultur Wien

Department Wasser-Atmosphäre-Umwelt

Zielsetzung

In Österreich werden aktuell knapp 100.000 km öffentliche Kanalisation betrieben – dies entspricht in etwa dem Kanalnetz von Bayern. Die Instandhaltung dieser Infrastruktur erfordert regelmäßige Kontrollen, um Informationen über den Zustand des Kanalsystems zu erhalten und eventuelle Sanierungsmaßnahmen setzen zu können. Dadurch wird die langfristige Funktionsfähigkeit des Systems gewährleistet.

Die Zustandserfassung wird heute entweder direkt durch Begehung oder indirekt, z.B. mittels TV-Inspektion, durchgeführt. Neben der konventionellen TV-Inspektion mit fahrbarem Kamerawagen stehen auch andere Methoden, z. B. eine Inspektion mittels elektronischen Spiegels, zur Verfügung. Dieses Instrument bietet eine einfache, schnelle und kostengünstige Möglichkeit, um einen guten Überblick hinsichtlich des baulichen und betrieblichen Zustands des Kanalsystems zu erhalten. Im Rahmen dieses betrieblichen Überblicks zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wird u.a. die Notwendigkeit einer zusätzlichen Detailinspektion mittels fahrbarer Kamera, sowie ein eventueller Sanierungs- oder Reinigungsbedarf erhoben.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit diesem Instrument wurde der elektronische Spiegel mittlerweile bereits in die Tabelle 1 des ÖWAV Regelblattes 43 „Optische Inspektion“ (Plihal et al., 2013) aufgenommen. Auch im Entwurf des ÖWAV Regelblattes 22 „Betrieb, Wartung und Überprüfung von Kanalanlagen“ (2014) ist diese Tabelle enthalten. Wie in Tabelle 1 ersichtlich, wird das „elektronische Spiegeln“ in diesen beiden Regelblättern als Methode zur Erfüllung der Aufgabenstellung „Betrieblicher Überblick / Bedarfsermittlung“ angeführt.

Die Ziele des Projektes können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Untersuchung der Eignung des elektronischen Spiegels (Schacht-Zoom-Kamera) und SewerBatt® (akustische Inspektion) für den täglichen Einsatz bei der Haltungsinspektion
  • Untersuchung der Eignung des elektronischen Spiegels für die Schachtinspektion
  • Schnittstellenbeschreibung für die Einbindung der Haltungs- und Schachtdaten in die drei untersuchten Softwareprodukte Barthauer, Gisbert und Kanio
  • Adaption der Zustandsbeschreibung für den elektronischen Spiegel
  • Angaben zur Dokumentation des Verschmutzungsgrades sowie der
  • Kanalräumgutmenge bei Inspektion mittels elektronischem Spiegel
  • Erstellung eines Pflichtenheftes, als Hilfestellung zur Ausschreibung eines elektr. Spiegels mit Integration von Haltungs- und Schachtinspektionsdaten in eine
  • Software
  • Kosten-Nutzen-Analyse (Elektronischer Spiegel und TV-Inspektion) basierend auf den Untersuchungsdaten für Haltungsinspektionen