AdSanPlan – Adaptierte Sanierungsplanung von Kanalisationen

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Stubenring 1, 1010 Wien
Autoren: Plihal, H., Ertl., Th., Kretschmer, F.

Zielsetzung

In diesem Bericht wird eine innovative Methode der Zustandsbeurteilung von Kanalisationen präsentiert. Die in Österreich aktuell weit verbreitete Praxis einer eher sanierungsorientierten Vorgehensweise wird dabei in Richtung einer handlungsorientierten Interpretation der erfassten Zustände erweitert. Dies soll dazu beitragen, den laufenden, leitungsinformationsbasierten Kanalbetrieb einerseits zu optimieren und andererseits auch nachvollziehbar(er) zu gestalten. Es muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass gemäß dem Projektantrag geplant war, nur eine Methode zur Kategorisierung von alterungsbedingten Zuständen zu erarbeiten. Basierend auf den Erkenntnissen, die im Rahmen der Projektarbeit vor allem auch durch das Feedback aus der Praxis des Kanalbetriebs gewonnen werden konnten, wurde dieses Ziel dahingehend erweitert, nicht nur die alterungsbedingten sondern alle möglichen Kanalzustände in der Methode nach „AdSanPlan“ zu berücksichtigen. Konkret wurden somit folgende Projektziele verfolgt:

  • Entwicklung einer Methode zur handlungsorientierten Beurteilung von Kanälen und Schachtbauwerken aus baulicher und betrieblicher Sicht basierend auf den Daten der Kanalinspektion. − Erstellung einer Übersicht zur Kategorisierung (Zuordnung) von allen in der EN 13508-2 (2011) angeführten Zustände zu Handlungsoptionen (unter Berücksichtigung der diesbezüglichen Praxis gemäß „ISYBAU“).
    • Erstellung eines Beispielkataloges (mit (Muster-)Bildern aus der Kanalinspektion) zur Unterstützung der manuellen Zustandsbeurteilung als Grundlage für das Kanalmanagement (Sanierungs- und Betriebsplanung) unter Berücksichtigung der Zeitverändlichkeit (Alterung) von Zuständen.
    • Beschreibung der Vorgehensweise und Verifizierung der handlungsorientierten Zustandsbewertung anhand von Praxisbeispielen (Fallstudien) aus unterschiedlichen Bundesländern unter Berücksichtigung von Aspekten der Qualitätssicherung.
  • Darstellung des finanziellen Mehrwertes der neuen Methode aus abwasserwirtschaftlicher Sicht durch den Vergleich von Grobkosten der Sanierung und des Betriebes. Zusätzlich wird der praktische Mehrwert der neuen Methode qualitativ beschrieben.
  • Zusammenfassung der Projekterkenntnisse in einem Endbericht, der als Leitfaden für Kommunen, Abwasserunternehmen und Planer verwendet werden kann.